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Dataport: Bürgerdaten keinen Spionagekonzernen anvertrauen!

Freiheit, Demokratie und Transparenz

Mein Kommentar zum Rahmenvertrag des öffentlichen IT-Dienstleisters Dataport mit Capgemini:

Ich bin erleichtert, dass Dataport auf die Zusammenarbeit mit dem Big Brother Award-Preisträger CSC verzichtet. Der CSC-Konzern hat nachweislich für die CIA die Entführung von Personen in ausländische Foltergefängnisse organisiert und arbeitet bis heute maßgeblich für die NSA an deren menschenrechtswidrigen Massenüberwachungsprogrammen. Wir dürfen die datenschutzgerechte Gestaltung unserer Informationstechnik nicht einem Spionagekonzern anvertrauen!
Der neue Rahmenvertragspartner Capgemini mit Konzernsitz in Frankreich unterliegt dem wirksamen europäischem Datenschutzrecht, der Aufsicht unabhängiger Datenschutzbehörden und unserer Gerichtsbarkeit. Allerdings ist auch Capgemini für Sicherheitsbehörden und Militärs im In- und Ausland tätig. Zuletzt ist der Konzern als Sponsor des Europäischen Polizeikongresses aufgetreten.
Deswegen sollten wir Dataport mittelfristig selbst in die Lage versetzen, IT-Beratung aus eigenen Kapazitäten anbieten zu können. Die vielen vom Staat gesammelten Bürgerdaten sind zu sensibel als dass die staatlichen Informationssysteme Privatunternehmen mit eigenen Interessen anvertraut werden sollten. Einstweilen müssen Lösungen gefunden werden, um ausländische Spionagekonzerne zuverlässig von Vergabeverfahren ausschließen zu können. Abkommen wie TTIP oder TISA, die US-Konzernen weitreichenden Marktzugang in Europa gewähren sollen, sind Gift für den Schutz und die Sicherheit der Daten, die unser tägliches Leben bestimmen.

Kommentare

2 Kommentare
  • der spunk

    Sorry, ich hätte eine differnzierte Darstellung von Ihnen als Jurist erwarten – CSC unterliegt in D natürlich den gleichen Datenschutzregeln wie Cap Gemini in D. Und CSC in D hat nie an irgendwelchen Entführungen oder NSA Massenüberwachungsmaßnahme teilgenommen. und nur die deutsche CSC war Vertragspartner von Dataport… Da wird viel in der Öffetlichkeit vermengt, was nicht zusammengehört – dadurch wird es schwierig für einen normalen Mediennutzer, sich selber eine Meinung zu bilden. Aber gerade die Piraten sollten da eine differenziertere Darstellung unterstützen, statt sie zu erschweren.

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