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Landesregierung zu Brennelemente aus Lingen im AKW Brokdorf

Anfragen Landtag Wirtschaft und Verkehr

Drucksache 18/5455

2017-06-12

Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Patrick Breyer (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Brennelemente aus Lingen im AKW Brokdorf

1. Stammen die in Brokdorf oxidierten Brennelemente (BE) aus der BE-Fabrik in Lingen? 2. Wurden und werden BE aus Lingen im AKW Brokdorf eingesetzt? Wenn ja, wie viele BE aus Lingen sind betroffen?

Die Fragen 1 und 2 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Nein. Die erhöhten Oxidationsbefunde im Kernkraftwerk Brokdorf wurden an Brennstäben festgestellt, die nicht von der Advances Nuclear Fuels (ANF) in Lingen gefertigt wurden. Gleichwohl kamen in Brokdorf Strukturelemente der Brennelemente (sogenannte Skelette, bestehend aus Führungsrohren und Abstandshaltern) zum Einsatz, die in Lingen gefertigt wurden. An ihnen wurden jedoch keine auffälligen Oxidationsbefunde festgestellt.

3. Gab es schon früher Probleme mit BE aus Lingen?

Ja, die Probleme bezogen sich allerdings nicht auf Oxidation sondern auf die Steifigkeit der Tragstruktur und Verformungen der Brennelemente im Betrieb. Der Grund lag dabei in der Konstruktion und nicht in der Fertigung der Brennelemente .

4. Gibt es jetzt Kontrollen beim Hersteller Areva in Lingen?

Begleitende Kontrollen durch den Hersteller selbst, den KKW-Betreiber und die jeweils zuständigen Aufsichtsbehörden mit ihren Sachverständigen gehören zum umfassenden Qualitätssicherungsprogramm bei der Überwachung einer jeden BE-Fertigung.

5. Wie ist das weitere Vorgehen? 6. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung von Problemen mit Brennelementen in Grohnde und Philippsburg?

Die Fragen 5 und 6 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) haben Erkenntnisse aus betroffenen Kernkraftwerken als Empfehlungen in einer Weiterleitungsnachricht zusammengefasst. Diese werden von der schleswigholsteinischen Reaktorsicherheitsbehörde für das KKW Brokdorf auf Übertragbarkeit und Umsetzung der Empfehlungen überprüft.

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