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Gesundheitsrisiken durch Druckeremissionen am Arbeitsplatz: Landesregierung erwägt Ersatz von Laserdruckern

Allgemein

Auf meine Anfrage hat die Landesregierung zu Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz durch Laserdrucker und Fotokopiergeräte Stellung genommen.
Die Landesregierung hält Gesundheitsschädigungen für “denkbar”, sieht weiteren Forschungsbedarf und zieht “im Zweifelsfall” einen Ersatz “auch emissionsarme Laserdrucker durch Tintenstrahldrucker” in Betracht.
Aus meiner Sicht ist es ein Missstand, dass es auf der Straße Grenzwerte für Feinstaubemissionen gibt, nicht aber am Arbeitsplatz. Solche Grenzwerte halte ich zur Vorsorge für dringend erforderlich. Bei der Überprüfung von 13 mit dem Siegel “Blauer Engel” versehenen Druckern an einem niedersächsischen Amtsgericht aus Anlass von Erkrankungen stellte das Bremer Umweltinstitut fest, dass zwölf den Feinstaub-Grenzwert überschritten. Das niedersächsische Justizministerium ließ daraufhin über 4.000 Drucker dieses Typs verschrotten.
Auch sind die Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bezüglich der Aufstellung von Arbeitsplatzdruckern und der Belüftung solcher Räume weitgehend unbekannt, ebenso dass von gemeinsam genutzten Druckern in einem Raum abgeraten wird.
Nicht akzeptabel ist für mich, dass die Landesregierung meine Fragen zu aufgetretenen Erkrankungen nicht beantwortet hat. Hier werde ich nachfragen.

Kommentare

7 Kommentare
  • Hagen Schütte

    gut auch, dass Umwelterkrankte (damit auch an Toner erkrankte) in Deutschland keine zielgerichtete medizinische Versorgung bekommen!
    Die Berufsgenossenschaften kennen keine Tonererkrankung, und helfen deswegen nicht!
    Deswegen bitte mitzeichnen!
    https://www.openpetition.de/petition/online/aufnahme-der-umweltmedizin-als-kassenleistung

  • Paule_s

    Vielen Dank für ihre initiative!
    Da bleibt nur noch eine Frage offen: Wird original Verbrauchsmaterial verwendet, oder ein scheinbar kostengünstiger Nachbau, der oftmals ein andere Chemie verwendet, und
    2. meist mechanisch schlechter gefertigt ist, und so das ganze Druckwerk mit Tonerstaub fluten kann!

  • frank67

    Auch Originaltoner und regelmäßige Wartung bieten keinen Schutz. Andernfalls wären mir schwere Gesundheitsschäden an Lunge und Nebenhöhlen erspart geblieben.
    Seitdem es diese Geräte gibt, ist die Häufigkeit von Asthma explosionsartig angestiegen. Ich würde mich nicht wundern, wenn hier ein direkter Zusammenhang besteht. Der Tonerstaub lagert sich in der Lunge ab. Auch ein “Blauer Engel” hilft da wenig. Asbest wurde 50 Jahre lang verkauft, obwohl bekannt war, daß es Krebs verursacht.

  • Paule_s

    Frank, da sitzen wir im gleichen Boot!
    Nett auch, das die Unfallkasse des Bund angeblich keine Fall von Tonergeschädigten kennt, liegt möglicherweise daran, dass sie auch mein gemeldeten Unfall nicht als Tonerunfall werten, obwohl er eindeutig mit Tonerstaub aus einer Recycling Tonne, welche völlig verdreckt angeliefert wurde in Zusammenhang steht!

  • frank67

    Hallo, Paul,
    natürlich weiß man, daß es die Fälle gibt.
    Deshalb werden auch Seminare abgehalten, in denen man lernt, mit den Erkrankten in “angemessener” Weise umzugehen:
    http://www.uk-bund.de/?bereich=AGS&sizeadd=0&images=1&rubrikID=1&hbid=2&printversion=1&uknid=514
    Immerhin: das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat einen derartigen Tonerunfall definitiv anerkannt:
    http://www.safer-world.org/images/de/mehrgardt-toner.pdf
    Auch in Fulda hat ein Erkrankter in 1. Instanz Recht bekommen. Das Verfahren ist noch offen.

  • Paule_s

    Im Meinem Fall wurde die Reaktion auf den Tonerstaub bedingt bei meinem Arbeitsunfall sogar dokumentiert, do die BG Unfallkasse Berlin bestreitet hartnäckig, dass irgendwelche Folgen aus dem Unfall entstanden sein können.
    Danke für deine Links!

  • Stephan Vogt

    Hallo,
    ich beschäftige mich täglich mit dieser Thematik im öffentlichen Sektor, speziell in Schulen. Ich bin im Vertrieb von Tinten-MFP-Systemen für Kopierräume, Hausdruckereien und Etagensystemen unterwegs. Also keine Arbeitsplatzsysteme. Auch wenn sich Schulen auf Grund der Feinstaub Thematik und auch unserer Leistungsfähigkeit für unsere Produkte nach einer Teststellungen entscheiden, werden diese dann nicht von den Verwaltungen beschafft. Leider wird in Ausschreibungen nicht auf unsere Produkte eingegangen, sondern Standardtexte für tonerbasierende Systeme genommen.

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