Chatkontrolle: Wir lesen deine Sexchats und sehen deine Nacktfotos – die Polizei
Alle deine Chats, Nachrichten, Fotos und Videos sollen automatisch auf verdächtige Inhalte durchsucht werden (Chatkontrolle) und bei Verdacht gemeldet werden. So will es ein geplantes EU-Gesetz. Dienste wie Instagram wenden die Chatkontrolle schon heute freiwillig an. Das Ziel: Sexuelle Darstellungen unter-18-Jähriger oder die Anbahnung von Sex mit ihnen aufzuspüren.
Das Problem: Die Suchalgorithmen können nicht zuverlässig zwischen legal und illegal, zwischen unter und über 18 Jahren unterscheiden. Millionen von Bildern und Chats, mit denen die Polizei nichts anfangen kann, werden weitergeleitet. So können auch deine Sexchats und Nacktfotos plötzlich in den Händen von Unternehmensmitarbeitern und Polizisten landen, wo sie nicht hingehören und nicht sicher sind.
Piraten kämpfen für dein digitales Brief- und Chatgeheimnis
Der Europaabgeordnete der Piratenpartei Patrick Breyer hat die Position des EU-Parlaments zu dem Gesetzentwurf mit verhandelt. Mit Erfolg: Er konnte das EU-Parlament parteiübergreifend überzeugen, Chatkontrollen abzulehnen und stattdessen auf bessere Schutzmaßnahmen wie sichere Voreinstellung von Apps zu setzen.
Das Problem: Die meisten EU-Regierungen bestehen weiterhin auf Chatkontrollen. Bei der endgültigen Aushandlung des Gesetzes könnten sie sich gegen das EU-Parlament durchsetzen.
Wir Piraten leisten europaweit Überzeugungsarbeit, dass das digitale Brief- und Chatgeheimnis uns alle schützt und respektiert werden muss. Wir haben z.B. eine Umfrage unter jungen Menschen und ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben.
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