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Bundeswehrwerbung an Schleswig-Holsteins Schulen erlaubt

Freiheit, Demokratie und Transparenz Landtag

Nach einer Stellungnahme der Landesregierung dürfen Schulen in Schleswig-Holstein die Bundeswehr in Abschlussklassen einladen oder zu Einrichtungen der Bundeswehr fahren, um für Tätigkeiten innerhalb der Bundeswehr zu werben. Die Schulen müssen daneben nicht auch Vertreter/innen von Friedensbewegungen einladen, um ihnen Gelegenheit zu geben, einen anderen Standpunkt zu vermitteln.
Ich halte die Untätigkeit des Bildungsministeriums in dieser Sache nicht für hinnehmbar. Gerade in Abschlussklassen, wenn Schüler beruflich auf Orientierungssuche sind, ist eine Anwerbung durch die Bundeswehr inakzeptabel – der “Dienst an der Waffe” ist doch kein Beruf wie jede andere. Bei den “Abschlussklassen” kann es sich sogar noch um Minderjährige handeln (10. Klasse). Aus meiner Sicht muss das Bildungsministerium ein klares Verbot der Kriegsdienstwerbung an oder durch Schulen verhängen.
Nach dem weiterhin geltenden Erlass der Vorgängerregierung sind “schulische Truppenbesuche” bzw. Kasernenbesuche samt “Vorstellung des Schießkinos” (Schießsimulator) möglich, ebenso der Besuch von “Jobmessen”. Die Bundeswehr bietet Schülern zudem ein Spiel an, bei dem sie entscheiden sollen, wann und wie sie das Militär einsetzen – bis hin zu Atomwaffen. Die Grünen waren während ihrer Oppositionszeit noch scharfe Kritiker der Bundeswehrwerbung an Schulen – doch nun an der Regierung haben sie bisher keinen Finger gerührt.
Hintergrund: Die Bundeswehr setzt 94 hauptamtliche Jugendoffiziere ein. Es gibt bundesweite Proteste gegen die Rekrutierung an Schulen, siehe
http://www.schule-ohne-bundeswehr-nrw.de
https://www.gew.de/schule/bundeswehr/
http://schule-ohne-militaer.de/

Kommentare

2 Kommentare
  • Peter Gross

    Vielleicht sollten Sie, Herr Breyer, sich erst einmal selbst eingehend über Jugendoffiziere der Bundeswehr und deren Auftritte an Schulen informieren und nicht auf Infos zurückgreifen, die allesamt von der Linkspartei gesteuert werden ( “Schule ohne Militär”, “Schule ohne Bundeswehr” und GEW ).

    • Patrick Breyer

      Ihre Auffassung, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sei “von der Linkspartei gesteuert”, teile ich nicht.

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