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kleine Anfrage geplant: ESF-Förderprogramm “Neue Arbeit” für die Jahre 2014-2020

Anfragen Landtag

Nach Angaben der Landesregierung seien die vier Investitionsprioritäten des  neuen ESF-Programms “in Übereinstimmung mit den Wirtschafts- und  Sozialpartnern” ausgewählt worden.
a) Um welche Partner handelt es sich und in welcher Form wurden diese beteiligt?
b) Wurden Vertreter junger Menschen beteiligt?
c) Wurde der Landtag vor Festlegung der Prioritäten beteiligt?
d) Weshalb ist keine öffentliche Konsultation wie etwa in Baden-Württemberg durchgeführt worden?
Sind das Operationelle Programm bzw. dessen Entwurf und die Ex-Ante-Evaluierung für die neue ESF-Förderperiode veröffentlicht?
In der Evaluierung der vergangenen ESF-Förderperiode heißt es zur Produktionsschulförderung, die Ergebnisse der Verbleibsanalyse fielen unter anderem auf Grund hoher Abbruchszahlen eher kritisch aus. Wie soll den hohen Abbruchzahlen, soweit sie auf andere Ursachen als die Aufnahme einer Beschäftigung zurückzuführen sind, in der neuen Förderperiode besser entgegen gewirkt werden?
Wird die Berufsvorbereitung sowie schulische und berufliche Qualifikationsmaßnahmen im Jugendvollzug in der neuen Förderperiode nicht mehr gefördert und, wenn ja, warum?
Ist das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) zur beruflichen Orientierung junger Menschen über die Arbeitsmöglichkeiten im Natur- und Umweltschutz förderfähig?

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ESF:
im Rahmen des thematischen Ziels “Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte”: dauerhafte Eingliederung von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt, insbesondere von solchen, die weder einen Arbeitsplatz haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, darunter junge Menschen, denen soziale Ausgrenzung droht und die Randgruppen angehören, ins Erwerbsleben, einschließlich durch die Durchführung der Jugendgarantie;
Evaluierung der letzten Förderperiode:
http://www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Arbeitsmarkt/Foerderung/Zukunftsprogramm/PDF/evaluierungsbericht2013_zpa__blob=publicationFile.pdf
Spezifisches Ziel 1 – Sicherung der Erstausbildung und Schließung der Ausbildungsplatzlücke
Im Ergebnis der Evaluierung der Aktion B1 [Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze] kann festgestellt werden, dass die Anzahl der zusätzlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich verfehlt wird. … Der in der Evaluierung positiv ausfallende Ergebnisindikator auf der Makroebene kann nur eingeschränkt auf die Förderung zurückgeführt werden.
B2 – Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk => ok
Eine Fortführung der Förderung in der nächsten Förderperiode ist mit den Ergebnissen der Analyse der Umsetzung von Aktion B2 zu begründen.
B3 – Ausbildungsplatzakquisiteure => sehr hoher Zielbeitrag
Die Einstellung der Förderung wird trotz der Erfolge auf Grund der veränderten Bedarfssituation und der Notwendigkeit einer thematischen Konzentration in der neuen Förderperiode als sinnvoll erachtet.
B4 – Förderung von regionalen Ausbildungsbetreuer/innen => Insgesamt hat die Aktion B4 auf Grund der hohen Quote an erreichten Auszubildenden einen großen Stellenwert in der Ausbildungslandschaft in Schleswig-Holstein, insbesondere in der Zielgruppe benachteiligter Jugendlicher, bei denen die Ausbildung schwieriger verläuft.
Insgesamt stellt die Förderung auch in der Neuen Förderperiode ein sinnvolles Instrument dar, um vor allem den benachteiligten Jugendlichen, die nicht von den derzeitig positiven Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt partizipieren, einen erfolgreichen Abschluss und einen guten Start in das Arbeitsleben zu ermöglichen.
Spezifisches Ziel 2: Verbesserung der Ausbildungsreife und der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen
B5 – Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt
Bei den ebenfalls in der Aktion geförderten Produktionsschulprojekten fallen die Ergebnisse der Verbleibsanalyse – auch, aber nicht nur auf Grund hoher Abbruchszahlen – eher kritisch aus.
Angepasste Fortsetzung
B6 – Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der beruflichen Integrationschancen von jungen Menschen
dass die Aktion B6 die Umsetzung des Spezifischen Ziels 2 unterstützt, aber ein eher geringer Teil der Zielgruppe von der Förderung letztlich wirklich profitieren kann.
Eine Fortführung der Aktion in der neuen Förderperiode ist nicht vorgesehen. Im Sinne der geforderten thematischen Konzentration erscheint dies sinnvoll, zumal die produktionsschulorientierten Vorhaben, die sich im Kern an dieselbe Zielgruppe richten und teilweise bereits in der Aktion B6 gefördert wurden, beibehalten werden sollen.
B7 Berufsvorbereitung sowie schulische und berufliche Qualifikationsmaßnahmen im Jugendvollzug
angepasste Fortsetzung
Spezifisches Ziel 3: Erhöhung der interkulturellen Kompetenz von Jugendlichen
B8 Förderung von transnationalen Vorhaben
Im Ergebnis der Förderung kann festgestellt werden, dass die ursprünglich geplante Zahl an Teilnehmer/innen voraussichtlich nicht erreicht werden kann. Die erreichten Ergebnisse fallen durchwachsen aus. Der transnationale Bezug der Projekte ist zwar vorhanden, die Lernerfolge werden in zentralen Bereichen als eher begrenzt eingeschätzt. Eine Erhöhung der tatsächlichen Arbeitskräftemobilität lässt sich nicht nachweisen. Der Beitrag zur Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit sinkt im Zeitver-lauf, da zunehmend junge Menschen mit eher guten Voraussetzungen in der Förderung berücksichtigt werden. Diese Befunde zeigen, dass die Aktion B8 nur begrenzt zur Erreichung des Spezifischen Ziels 3 der Prioritätsachse B beiträgt.
Hier lassen sich kaum Zielbeiträ-ge zur Erreichung des Strategischen Ziels erkennen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Ziel-gruppe im Ergebnis der Förderung kaum noch zur von Jugendarbeitslosigkeit bedrohten Risikogruppe gezählt werden kann.
Aus diesem Grund ist für die neue Förderperiode eine Fortführung der Förderung nicht vorgesehen.
dass rund ein Zehntel der Ausbildungsplätze mittels der ESF-Förderung erhalten oder geschaffen werden konnten
Insbesondere die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt wird sich in Zukunft auch aufgrund zurückgehender Schulabgänger/innenzahlen verbessern, so dass sich die Ausbildungsplatzlücke in absehbarer Zukunft schließen wird. Die Verbesserung der Ausbildungsreife wird jedoch auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben, da sonst eine zunehmende mismatch-Problematik droht. Ebenso bleibt die (vorbeugende) Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen ein wichtiges Thema.
Für die kommende Förderperiode ist eine Fortführung und Weiterentwicklung der Teilziele und Förderaktionen sinnvoll, die Jugendliche und jungen Erwachsene bei der frühzeitigen beruflichen Orientierung unterstützen und individuelle Ausbildungshemmnisse beheben helfen.
Sachsen: Förderung des Freiwilligen Ökologischen Jahrs (FÖJ) zur beruflichen Orientierung junger Menschen über die Arbeitsmöglichkeiten im Natur- und Umweltschutz
In Übereinstimmung mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern wurden folgende vier Investitionsprioritäten ausgewählt – mit welchen Partnern?
Müller-Beck:
http://www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Arbeitsmarkt/Foerderung/Zukunftsprogramm/Bereiche/esf2013RedeMuellerBeck__blob=publicationFile.pdf
http://www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Arbeitsmarkt/Foerderung/Zukunftsprogramm/Bereiche/esf2013Programmarchitektur__blob=publicationFile.pdf
http://www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Arbeitsmarkt/Landesprogramm_Neue_Arbeit/aktionen_beschreibung__blob=publicationFile.pdf
Mit einem Einsatz von mehr als 50% der ESF-Mittel ist die Prioritätsachse C:
„Investitionen in Bildung, Kompetenzen und lebenslanges Lernen“ die finanziell stärkste. Mit der Fokussierung auf Jugendliche sowie die verschiedenen Facetten der beruflichen Ausbildung wird in dieser Prioritätsachse aber auch der mittelfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs in Schleswig-Holstein Rechnung getragen.
Mit dem Handlungskonzept PLuS (Praxis, Lebensplanung und Schule) werden
Schülerinnen und Schüler beim Übergang in die Berufswelt unterstützt. Mit der Potentialanalyse
wird Jugendlichen die Chance eröffnet, ihre eigenen Fähigkeiten und Potentiale zu entdecken. Zusätzlich begleiten und unterstützen Coaches die jungen Menschen bei der beruflichen Orientierung. So können sie eine fundierte Entscheidung über ihre berufliche Zukunft treffen und nach dem Abschluss der Schule die entsprechende berufliche oder schulische Ausbildung beginnen. Das Handlungskonzept PLuS setzt an dem derzeitigen „Handlungskonzept Schule und Arbeitswelt“ an und entwickelt es weiter.
Für Jugendliche, die noch nicht fit für eine Ausbildung sind, wird das Angebot der Produktionsschule gefördert. Die Produktionsschulen sollen junge Menschen unter 25 Jahren, deren berufliche Perspektive aufgrund von Bildungsdefiziten, Lernmüdigkeit und mangelhafter Lernkompetenzen stark eingeschränkt ist, dabei unterstützen, die Freude am Lernen und Arbeiten wieder zu entdecken. In den Produktionsschulen sollen die individuellen und die Sozialkompetenzen entwickelt und gestärkt werden.
Jeder junge Mensch, der aus dem allgemeinbildenden Schulsystem entlassen wird, wird in den Betrieben des Landes gebraucht. Das eröffnet auch Jugendlichen die Möglichkeit auf einen Ausbildungsplatz, die bisher dazu keine Chance hatten. Dies bringt aber auch große Herausforderungen, sowohl für die Auszubildenden als auch für die Betriebe und Unternehmen. Regionale Ausbildungsbetreuer beraten abbruchgefährdete Auszubildende sowie Ausbildungsabbrecher, tragen zur Lösung von Konflikten im Ausbildungsbetrieb bei oder eröffnen Auszubildenden nach einem Ausbildungsabbruch neue Perspektiven zur Fortsetzung ihres beruflichen BiIdungsweges.
Viele kleine und mittlere Handwerksbetriebe können wegen ihrer betrieblichen Spezialisierung
alleine nicht die gesamte Breite des zunehmenden Qualifizierungsspektrums für einen Beruf abdecken. Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (Ü-LU), die in der neuen Förderperiode fortgesetzt wird, unterstützt nicht nur die Betriebe, sondern trägt auch dazu bei, dass eine einheitlich gute Ausbildungsqualität gesichert und eine breite berufliche Handlungsfähigkeit der Jugendlichen erreicht wird. Damit trägt die ÜLU auch dazu bei, den Fachkräftenachwuchs zu sichern.
OP und ex-ante-Evaluierung

Der Entwurf der Anfrage kann gerne im Pad direkt bearbeitet, ergänzt und kommentiert werden.
Die Anfrage soll dann in einigen Wochen eingereicht werden. Die Einreichung und auch die Antwort der Landesregierung werden im Landtagsinformationssystem sichtbar sein.

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