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Eutin: Sexismus-Skandal an Polizeischule: Leiter Jürgen Funk räumt seinen Posten | shz.de [extern]

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Eutin | Ein Polizeischüler wurde entlassen: Und nach der Affäre um Vorwürfe wegen Sexismus und Rassismus gegen Polizeianwärter nimmt auch der Leiter der Eutiner Polizeischule seinen Hut. Jürgen Funk tauscht seinen Posten mit dem bisherigen Leiter der Polizeidirektion Ratzeburg, Michael Wilksen, wie ein Sprecher des Landespolizeiamts am Freitag sagte.
Polizeischülerinnen hatten im Dezember 2014 eine schriftliche Beschwerde an den Chef der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung verfasst. Darin beklagten sie frauen- und fremdenfeindliche Sprüche, außerdem sexuelle Anzüglichkeiten durch drei Mitschüler. Patrick Breyer, Fraktionsvorsitzender der Piraten, machte den Fall vor drei Monaten öffentlich – weil trotz der schwerwiegenden Vorwürfe kein Disziplinarverfahren eingeleitet worden war. Die Piraten dokumentierten mehrere teils pornografische Bilder, die nach Angaben der Fraktion aus der WhatsApp-Gruppe der Polizeianwärter stammen und dem zuständigen Ausschuss vorgelegen hatten.
Nach Angaben des Sprechers legt die Polizeiführung „großen Wert auf die umfassende Kompetenz und stete Kompetenzerweiterung der Behördenchefs“. Ziel sei eine breite dienstliche Erfahrungsbasis. „Dies alles wird durch eine regelmäßige Rotation der Behördenleiter erreicht“, so die offizielle Begründung. „Die Neubesetzungen der Chefposten bringen in beide Behörden neue Perspektiven und Denksätze“, sagte Landespolizeidirektor Ralf Höhs.
Jürgen Funk überreicht hier einer Lehrgangsbesten ihre Ernennungsurkunde.
Am Donnerstag hatte das Innenministerium bestätigt, dass einer der beiden beschuldigten Polizeianwärter Ende Juli aus dem Dienst entlassen werde. Hintergrund ist mutmaßlich eine fremdenfeindliche Äußerung. Das Disziplinarverfahren gegen einen weiteren Anwärter läuft dagegen weiter.
Piraten-Fraktionschef Patrick Breyer sprach von einem „gravierenden Fall von Führungsversagen“. Er forderte eine unabhängige Stelle für interne Ermittlungen.
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von shz.de/dpaerstellt am 29.Jul.2016 | 11:22 Uhr
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