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Handwerkskammer-Statistik: Meisterzwang sichert keine Ausbildungsplätze

Anträge Landtag Wirtschaft und Verkehr

Fast einzigartig in Europa dürfen in Deutschland bestimmte Handwerksberufe nur mit Meistertitel ausgeübt werden (“Meisterpflicht”). Die Handwerkskammer Schleswig-Holstein hat nun erstmals Zahlen zu der häufig genannten Begründung veröffentlicht, die Streichung der Meisterpflicht würde zu einem Rückgang des Angebots von Ausbildungsplätzen führen.
Das Ergebnis: Die Zahl der Ausbildungsplätze hat sich in den vom Meisterzwang seit 2004 befreiten Handwerksberufen nicht schlechter entwickelt als in den weiterhin meisterpflichtigen Gewerken.

  • In den seit 2004 nicht mehr meisterpflichtigen Handwerksberufen bilden heute im Vergleich zu 2003 8% weniger Betriebe aus. Die Zahl der Azubis ging um 8% zurück.
  • In den weiterhin meisterpflichtigen Handwerksberufen bildeten 2013 sogar 17% weniger Betriebe aus als 2003, die Zahl der Azubis ist seither ebenfalls um 8% zurückgegangen.

Mein Kommentar: Die nun erstmals vorliegende Ausbildungsstatistik spricht gegen ein zentrales Argument der Befürworter des Meisterzwangs, wonach ohne Meisterpflicht ein Wegfall von Ausbildungsplätzen zu befürchten sei. In der Praxis lässt sich dies nicht belegen. Soweit die Kammer darauf hinweist, dass ein neu angesiedelter Betrieb außerhalb von Schleswig-Holstein bundesweit ausbilde, ändert dies nichts daran, dass sich die Zahl der Ausbildungsplätze der im Kammerbezirk angesiedelten Betriebe nach Lockerung der Meisterpflicht nicht schlechter entwickelt hat als in den nach wie vor meisterpflichtigen Gewerken.
Dies bestätigt unsere Forderung als Piraten, durch Abschaffung des Meisterzwangs den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern, Arbeitsplätze zu schaffen und für den Kunden einen besseren Service und niedrigere Preise zu bewirken. Jeder Kunde soll frei wählen dürfen, ob er einen Meisterbetrieb beauftragen möchte oder nicht.
Weiterlesen: Unser Konzept “Gewerbe- und Niederlassungsfreiheit ausbauen, nationale Zugangsbeschränkungen zum Handwerk abbauen”

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