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Kleine Anfrage zur Zukunft der Logistik Initiative Schleswig-Holstein e.V. geplant

Anfragen Landtag Wirtschaft und Verkehr

Der folgende Entwurf einer kleinen Anfrage kann bis Ende der Woche hier bearbeitet und kommentiert werden.

1. In welcher Höhe sind bisher öffentliche Mittel an die Logistik Initiative Schleswig-Holstein e.V. geflossen (bitte Landesmittel gesondert ausweisen)?
2. Wie bewertet die Landesregierung das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer weiteren Förderung vor dem Hintergrund, dass der Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein e.V. mit 600 Mitgliedern seine Zusammenarbeit eingestellt hat, während die Logistik Initiative selbst nur wenige Mitglieder aus der Branche hat?
3. Wie steht die Landesregierung zu der Möglichkeit, die bisherigen Aufgaben der Logistik Initiative von existierenden Strukturen (z.B. IHK, Unternehmensverband) wahrnehmen zu lassen?
4. Wie steht die Landesregierung zu der Möglichkeit einer gemeinsamen Logistikinitiative mit Hamburg?
5. Ist die Logistikbranche selbst zu den Fragen 2-4 befragt worden oder ist dies geplant?
6. Aus welchen Mitteln soll die Logistikinitiative in Zukunft gefördert werden und welche Förderkriterien gelten für diese Mittel? Ließen sich die Mittel auch anderweitig einsetzen, z.B. für Investitionen in Logistikinfrastruktur (z.B. Umschlageterminal Neumünster)?

Die fertige Anfrage und die Antwort der Landesregierung werden im Informationssystem des Landtags nachzulesen sein.

Kommentare

1 Kommentar
  • Klaus Dieter Lorenzen

    Sehr geehrter Herr Breyer,
    Ihre Initiative begrüße ich. Dies sind Fragen, die Dr. Rackow, mit dem Sie ja ein Gespräch geführt haben, und seinen Verband, wahrscheinlich schon seit langer Zeit bewegen.
    Lassen Sie mich bitte auf einige Hintergrundinformationen eingehen.
    Der Unternehmensverband Logistik verfolgt, wie auf seinem Facebook-Auftritt nachzulesen ist, u.a. die Stärkung seiner Mitgliedsunternehmen im Wettbewerb und ihre Vertretung in der Politik mit dem Ziel der „Artikulation branchenspezifischer Forderungen“. Namentlich stehen hinter dem Verband der Verband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung e.V., die Fachvereinigung Spedition und Logistik Schleswig-Holstein e.V. und die Fachvereinigung Möbeltransport Schleswig-Holstein e.V. Für die Mitgliedsunternehmen und die rund 10.000 Beschäftigten nimmt der Verband zweifelsohne eine wichtige Rolle war.
    Was nicht stimmt, ist, dass der Verband „die“ Logistik repräsentiert. Er repräsentiert sehr gut einen Ausschnitt, der dem Straßengütertransport zuzuordnen ist. Seit über 40 Jahren hat sich aber nicht nur in der Theorie sondern auch (weitestgehend) in der Praxis die Erkenntnis durchgesetzt, dass Logistik Verkehrsträger und Branchen übergreifend betrachtet werden muss.
    Wir gehen deshalb davon aus, dass in Schleswig-Holstein nicht nur 10.000 sondern insgesamt über 110.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Logistikaufgaben wahrnehmen. Davon rund die Hälfte in der verladenden Wirtschaft (Handel, Produktion aber z.B. auch Krankenhäuser). Die zweite Hälfte verteilt sich auf verschiedene Dienstleistungsbetriebe, wie die Bahn, die Häfen (z.B. auch „Off-Shore-Logistik“), Verpackungsdienstleister und schließlich auch den Personenkreis, den der Unternehmensverband Logistik vertritt.
    Die Lockerung des Sonntagsfahrverbotes ist aus verschiedenen Gründen sicherlich wünschenswert. Moderne Logistikkonzepte (siehe z.B. die vorweihnachtliche Abwicklung der Pakettransporte am Wochenende mit Hilfe der Bahn oder die Hinterland-Anbindung der Seehäfen) machen es aber notwendig „ganzheitlich“ zu denken. Und unter ökologischen Gesichtspunkten müssen wir uns fragen, ob wir mehr Straßengüterverkehr wollen oder ihn intelligenter organisieren müssen.
    Die Logistik-Initiative Schleswig-Holstein, in deren Beirat ich neben Vertretern der Bahn, der Schifffahrt, dem Straßengüterverkehr u.a. Mitglied bin, erhebt einen anderen Anspruch als der Unternehmensverband Logistik:
    Sie versteht sich als integrierende, neutrale, verkehrsträgerübergreifende Dachorganisation zur Bündelung und Koordination verschiedenster Akteure des Bereiches Logistik (entlang der Supply-Chain) im Land und Regionen übergreifend. Ganz bewusst werden keine Brancheninteressen vertreten. Die vielfältigen Aktivitäten sind offen für alle Logistikinteressierten, die der Überzeugung sind, dass durch Kooperationen alle und damit auch das Land Schleswig-Holstein einen Vorteil haben. Diese Funktion wird in unserem Bundesland derzeit von keiner anderen Institution wahrgenommen.
    Ich hoffe, dass Ihre geplante Anfrage hilft, die politische Diskussion um die Bedeutung und Weiterentwicklung der Logistik als wichtigen Standortfaktor für Schleswig-Holstein auf eine vernünftige, d.h. Verkehrsträger und Branchen übergreifende sowie an Nachhaltigkeit ausgerichtete Basis zu stellen.
    Mit den besten Wünschen für eine besinnliche Weihnachtszeit.
    Prof. Dr. Klaus Dieter Lorenzen
    Fachhochschule Kiel, Fachbereich Wirtschaft
    Institut für Supply Chain und Operations Management
    Sokratesplatz 2
    D-24149 Kiel
    Telefon: 0431/210-3538
    Telefax: 0431/210-63538
    klaus.lorenzen@fh-kiel.de

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