Patrick Breyer (PIRATEN) zum Tourismusmarketing: Gemeinsames Vorgehen statt Kirchturmdenken!

Zu der heutigen Vorstellung einer Auslandsmarketingstrategie des Landes durch Wirtschaftsminister Meyer erklärt der Abgeordnete Patrick Breyer (Piratenpartei):

Die Tourismusagentur hat durchaus kreative und innovative Auslandsmarketingvorschläge vorgelegt. Es macht aber keinen Sinn, wenn jedes der 16 deutschen Bundesländer eigene Auslandswerbung betreibt und sich gegenseitig Konkurrenz macht. Ausländischen Gästen ist es egal, in welchem Bundesland ihr Urlaubsziel liegt. Sinnvoller wäre eine nationale Tourismusstrategie. Doch bis heute hat nicht einmal die deutsche Ostsee, an die nur zwei Länder grenzen, einen gemeinsamen Internetauftritt.
Auch ist die Marketingstrategie vom Wirtschaftsminister nicht gegenfinanziert – kein Wunder angesichts der heute schon erdrückenden Schuldenlast. Werbung liegt hauptsächlich im Interesse der Tourismuswirtschaft. Sie sollte daher auch der Wirtschaft überlassen werden.
Wenn es endlich gelänge, die auf viele Orte und Ebenen verstreuten Marketingtöpfe zu bündeln, könnten wir eine ganz andere Schlagkraft entwickeln. Wissenschaftler wie Prof. Dr. Kreilkamp beklagen seit Jahren, dass das zersplitterte Tourismusmarketing hochgradig ineffizient organisiert ist. Dennoch will Meyer diese Doppelstrukturen unverändert fortbestehen lassen. Damit erweist er dem gerade für Schleswig-Holstein so wichtigen Tourismus einen Bärendienst.

Weitere Informationen in der NDR-Dokumentation “Die Ostsee”