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PIRATEN begrüßen ver.di-Unterstützung für mehr Praktikantenrechte

Landtag Pressemitteilungen (SH) Wirtschaft und Verkehr

fair-statt-prekaer-CC BY-NC-SA 2.0 GPA-djpNachdem die PIRATEN aufgedeckt haben, dass Landesbehörden hunderte junger Menschen als unbezahlte Praktikanten ausbeuten, fordert nun auch die Gewerkschaft ver.di “bessere Bedingungen für Praktikantinnen und Praktikanten im Landesdienst”. Der Abgeordnete Dr. Patrick Breyer von der Piratenfraktion begrüßt diese Unterstützung:
“Wir freuen uns sehr, dass auch die Gewerkschaft ver.di den Praktikanten nun den Rücken stärken will. Wir PIRATEN arbeiten bereits an einer parlamentarischen Initiative:
Aus unserer Sicht dürfen Praktikanten nicht länger vom Land als kostenlose Arbeitskräfte ausgebeutet werden – schließlich kann niemand von Luft allein leben. Dass die Regierung sogar der Meinung ist, dass manche Praktika keine
Arbeit seien und deshalb nicht bezahlt werden müssten, setzt allerdings noch einen drauf.
Ganz konkret sollte Schleswig-Holstein Absolventen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder abgeschlossenem Studium nicht mehr als Praktikanten beschäftigen, freiwillige Praktika auf höchstens drei Monate begrenzen und
Praktikanten eine angemessene Vergütung von mindestens 300 Euro monatlich zahlen. Auch Studenten, die im Rahmen ihres Studiums Praktika zu absolvieren haben, müssen endlich einen Anspruch auf Zahlung einer angemessenen Vergütung bekommen!”
Weitere Informationen
Heutige Pressemitteilung von ver.di im Wortlaut:

ver.di fordert bessere Bedingungen für Praktikantinnen und Praktikanten im Landesdienst
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) fordert die Landesregierung in Schleswig-Holstein auf,  die Bedingungen für Praktikantinnen und Praktikanten im Landesdienst unverzüglich zu überprüfen und Missstände abzustellen.
Die kleinen Anfrage der Piratenfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag hat ergeben, dass in Schleswig-Holstein offensichtlich seit 2014 hunderte von Praktikanten bis zu sechs Monate beschäftigt wurden, ohne ihnen eine Vergütung zu zahlen. Wie die Antwort der Landesregierung auf eine Piratenanfrage zeigt, verfügten über einhundert der unbezahlten Praktikanten sogar über eine Berufsausbildung oder einen Studienabschluss.
Hier werden junge Menschen systematisch als voll ausgebildete Arbeitskräfte in unbezahlten PraktikantInnen-Verhältnissen eingesetzt und kaschieren damit den Mangel an Personal an vielen Stellen – das zum Nulltarif, da ist der Weg zu Ausbeutung sehr kurz”, so Jochen Penke, zuständiger Landesfachbereichsleiter der ver.di Nord.  “Wer sich „gute Arbeit“ als Leitmotiv für politisches Handeln sucht, muss diese Praxis sofort beenden denn unserem Verständnis von guter Arbeit, entspricht dieses Verhalten nicht“, so Penke weiter
Für PraktikantInnen-Verhältnisse gibt es im Land Schleswig-Holstein keinen ordentlich geschützten Rahmen. Es gibt einen Tarifvertrag für PraktikantInnen mit dem Land, dieser regelt allerdings ausschließlich Berufspraktika.
ver.di Nord fordert die Landesregierung auf, eine Nachbesserung im Sinne der Praktikantenrichtlinie des Bundes, der sich das Land Schleswig-Holstein bisher beharrlich verweigert hat, umzusetzen.

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