Parlamentsindex/Lobbyismus: Kein Landtag so intransparent wie der Schleswig-Holsteinische Landtag
Die Zeppelin-Universität hat eine Studie zum Vergleich der Offenheit von Länderparlamenten angefertigt, teilgenommen haben vier Landtage (BY, BW, NRW, SH). Die Ergebnisse sind ernüchtend: Im Bereich Transparenz ist der Schleswig-Holsteinische Landtag Schlusslicht, im Bereich Offenheit belegt er Platz 3 von 4.
Die Gründe laut Studie:
- Kein öffentlicher Zugang zu Informationen über Gesetzgebungsverfahren
- Bürger bekommen bisher nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit, sich mit Kommentare, Anregungen oder Vorschlägen in parlamentarische Prozesse und die Entscheidungsfindung einzubringen
- Keine Offenlegung von Informationen über Vermögen der Abgeordneten, ihre parlamentarischen Ausgaben und ihre nicht-parlamentarischen Einkommen
- Es gibt keine Informationen über Kontakte mit Lobbyisten und Interessenvertretern
- Die Ergebnisse von Untersuchungen über Vorwürfe unethischen Verhaltens, von Interessenskonflikten oder Korruption werden nicht veröffentlicht
Die Folge: Intransparenz leistet unethischem Verhalten und Einflussnahme seitens Lobbyisten Vorschub.
Wir Piraten fordern schon seit langem Abhilfe:
- Offenlegung von Gesetzgebungsoutsourcing
- Beteiligungsportal einrichten
- Gesetzentwurf zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften
Nähere Informationen zu den Ergebnissen für Schleswig-Holstein sind den Antworten der Landtagsverwaltung auf den Fragebogen zu entnehmen. Unter anderem heißt es darin: “Bürger werden bei Gesetzentwürfen nicht mit einbezogen.“
Kommentare